Der Brustmuskel ist einer der größten des ganzen Körpers und sollte daher für ein umfassendes Training mit vielen verschiedenen Übungen bearbeitet werden. Neben Grundübungen wie Bankdrücken mit der Langhantel, ist die Fliegende Bewegung dabei aus keinem Brust-Workout wegzudenken. Fliegende traktiert vor allem die inneren, am Brustbein befindlichen Muskelansätze und ist daher perfekt geeignet, um eine gut sichtbare, oft gewünschte Trennlinie zwischen linkem und rechtem Brustmuskel zu betonen.
Es existieren unzählige Variationen der Fliegenden Bewegung, die alle unterschiedliche Vorteile besitzen. Wir unterscheiden:
- Fliegende mit Kurzhanteln
- Fliegende auf der Schrägbank
- Fliegende auf der Negativbank
- oder Fliegende am Kabelzug
Die Version am Kabel wollen wir an dieser Stelle vorstellen. Für die Durchführung sind zwei parallel aufgestellte Kabeltürme vonnöten, diese Übung kann daher nur in einem gut ausgestatteten Fitness-Studio ausgeführt werden.
Übungsablauf
Schritt 1: Die Startposition
Greife erst nach dem einen, dann nach dem anderen Kabel und positioniere dich mittig zwischen beiden Zugtürmen. Positioniere einen Fuß im Stemmschritt vor dem anderen und beuge dich leicht nach vorn. Wichtig: Dein Rücken muss dabei angespannt und gerade bleiben, ein Rundrücken kann zu Verletzungen führen! Deine Arme sind wie Flügel zu beiden Seiten hin ausgebreitet und stehen unter dem Zug der Kabel. Dabei sind sie ein kleinen Wenig angewinkelt und nicht komplett gerade. Der Winkel darf aber nicht zu klein sein und muss später auch stets gleich bleiben – du ziehst das Gewicht nicht mit der Kraft deiner Arme!
Schritt 2: Die positive Bewegung
Atme aus und führe dabei beide Arme simultan vor deinem Körper, auf Höhe der Brust zueinander. Die Bewegung kommt ausschließlich aus dem Brustmuskel, vermeide es also, das Gewicht deines kompletten Oberkörpers zu Hilfe zu nehmen, indem du dich bei jeder Bewegung nach vorne beugst. Halte deinen Oberkörper stattdessen statisch und bewege ausschließlich deine Arme. Am Ende der Bewegung presst du beide Hände zusammen und hältst die Position für einen Augenblick.
Schritt 3: Die negative Bewegung
Führe beide Arme wieder zurück in die Startposition. Achte darauf, die Bewegung kontrolliert und langsam auszuführen. Die Arme stehen ständig unter dem Zug der Kabel, ein bloßes Lockerlassen deiner Muskulatur würde bedeuten, dass das Gewicht deine Arme nach oben reißt, was zu Verletzungen führen kann. Sobald du die Startposition wieder erreicht hast, kannst du mit Schritt 2 weitermachen und eine weitere Wiederholung beginnen.
Video zu Fliegende am Kabelzug
https://www.youtube.com/watch?v=4vdPuOGSv5s
Ergänzende Übungshinweise
Der Vorteil, fliegende Bewegungen am Kabel auszuführen, liegt darin, dass die Brustmuskeln dabei konstant unter Spannung stehen. Während man sich bei Fliegende mit Kurzhantel-Version der Übung in der Endposition noch eine kurze Ruhepause leisten kann, ist dies am Kabelzug nicht möglich. Ein weiterer Vorteil von Kabelübungen ist, dass bestimmte Muskeln isoliert bearbeitet werden können. Zwar werden auch bei dieser Übung Sekundärmuskeln mittrainiert, fast die gesamte Belastung liegt aber auf der Brustmuskulatur – und da soll sie beim Brustmuskeltraining ja auch hin. Übungen am Kabel eignen sich weniger für schwere Sätze zum Aufbau von Kraft und Masse, dafür aber für hochvolumige Sätze mit wenig Gewicht, am Ende eines Trainings oder in der Definitionsphase.
Für die Ausführung Fliegender Bewegungen am Kabel sind zwei parallele Kabeltürme nötig, die in den meisten Fitness-Studios eigentlich zur Standard-Ausrüstung gehören. Gibt es in deinem Studio wider erwarten nur einen Zugturm, kannst du diese Übung auch in der einarmigen Variante ausführen und beide Seiten alternieren.
Tipps zur korrekten Technik
- Du stehst im Stemmschritt, mit leicht nach vorn gebeugtem Körper – keinem Rundrücken!
- Deine Arme sind leicht – aber nicht zu weit – eingeknickt.
- Halte die Endposition für einen kurzen Augenblick.
- Versuche nicht, das Gewicht unter Zuhilfenahme deiner Arme oder deines Oberkörpers zu bewegen.
Bildquelle: www.youtube.com/watch?v=4vdPuOGSv5s