Einer der Grundpfeiler des Beintrainings sind Kniebeugen. An Ausfallschritte trauen sich viele Sportler dagegen oftmals nicht heran, vor allem deshalb nicht, weil die Bewegung ein gewisses Maß an Balance und koordinativen Fähigkeiten erfordert. Und tatsächlich sind schwere Ausfallschritte auch eher für fortgeschrittene Sportler geeignet, die Kniebeugen bereits perfekt beherrschen. Eine besonders effektive Übung sind die sogenannten geraden Ausfallschritt-Kniebeugen, eine Kombination aus Ausfallschritten und klassischen Kniebeugen. Dabei wird die Kniebeuge aus einem leichten Ausfallschritt heraus ausgeführt, wodurch die Beinmuskulatur selbst in der Startposition, in der sie bei traditionellen Kniebeugen ein wenig ruhen kann, noch voll unter Spannung steht. Die Übung hat es schon ohne Zusatzgewichte in sich, deshalb kannst Du auch zu Hause trainieren – mit dem eigenen Körpergewicht.
Übungsablauf
Schritt 1:
Führe zu allererst einen leichten Ausfallschritt aus, d. h., du setzt einen Fuß rund einen halben Meter vor den anderen. Dabei liegt dein vorderer Fuß komplett auf, während vom hinteren Fuß lediglich die Zehenspitzen den Boden berühren. Deine Beine sind gerade durchgestreckt, der Rücken ist gerade. Dein Gesicht zeigt nach vorn und die Arme hängen locker an den Seiten herab.
Schritt 2:
Führe nun eine Kniebeugebewegung aus, indem du beide Beine gleichzeitig einknickst und dabei einatmest. Die Endposition ist erreicht, kurz bevor das Knie des hinteren Beines den Boden berührt. Der Winkel zwischen Ober- und Unterschenkel beider Beine sollte zu diesem Zeitpunkt zirka 90 Grad betragen. Die Position deiner Füße oder die Haltung deines Rückens ändern sich während der gesamten Bewegung nicht, der Rücken bleibt gerade, vom hinteren Fuß berühren auch in der Endposition lediglich die Spitzen den Boden.
Schritt 3:
Bewege dich nun wieder zurück in die Ausgangsposition, indem du deine Beine langsam durchstreckst und dabei ausatmest. Versuch auf keinen Fall, durch abfedern bei der Abwärtsbewegung mit Schwung leichter zurück nach oben zu gelangen. Drücke dich stattdessen ausschließlich mit der Muskelkraft deiner Beine nach oben. Sobald deine Beine wieder durchgestreckt sind, hast du die Ausgangsposition erreicht und kannst dich erneut absenken.
Video zu den Kniebeugen im Ausfallschritt
Ergänzende Übungshinweise
Da Ausfallschritt-Kniebeugen nicht aus einem breiten Stand heraus ausgeführt werden können, musst du während der Übung ein wenig balancieren, was die Bewegung erschwert. Es sollte daher in jedem Fall erst einmal ohne Gewichte begonnen werden. Ausfallschritt-Kniebeugen ist eine Übung, die den Oberschenkel zum brennen bringen wird – auch ohne Zusatzgewichte. Natürlich kann sie aber auch mit Kurzhanteln, einer Langhantel oder einem Medizinball ausgeführt werden, um eine weitere Intensitätssteigerung zu erreichen und die Arme gleich noch ein wenig mit zu trainieren.
Wem die Intensität bei geraden Ausfallschritt-Kniebeugen dann immer noch nicht hoch genug ist, der kann eine weitere Schippe drauflegen, indem er die Übung erhöht ausführt. Damit werden vor allem die Oberschenkel und Gesäßmuskeln bearbeitet. Für erhöhte Ausfallschritt-Kniebeuge wird ein Ausfallschritt nach hinten getan und das hintere Bein auf einem Stuhl, einer Bank, o. ä. positioniert. Führe nun eine Kniebeuge durch. Auch hier gilt: Federn verboten! Die Bewegung wird langsam und kontrolliert ausgeführt.
Tipps zur korrekten Technik
- Der Rücken bleibt während der gesamten Übung gerade.
- Der hintere Fuß berührt nur mit den Zehenspitzen den Boden, der vordere liegt komplett auf.
- Die Endposition ist erreicht, wenn das Knie des hinteren Beines fast den Boden berührt und die Winkel zwischen den Ober- und Unterschenkeln 90 Grad betragen.
- Vermeide es, durch Abfedern abzufälschen, sondern drücke dich langsam und kontrolliert nach oben.
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