Dicke Arme? Will jeder. Mit unseren sieben Tipps für pralle Bizepse machst auch du aus deinen Zahnstochern im Handumdrehen Baumstämme!
Wie für alle anderen Muskelgruppen gilt auch für die Bizepse: Manch einer wurde von der Natur begünstigt, andere wiederum nicht. Falls auch du zu denen gehörst, die sich Woche für Woche im Fitness-Studio abmühen und dennoch keine riesigen Oberarme vorweisen können, haben wir ein paar Trainings-Tipps für dich zusammengestellt, die deine „Granaten“ garantiert zum Wachsen bringen.
Bevor wir beginnen, wollen wir kurz auf den Aufbau des Bizeps eingehen. Wie der Name bereits vermuten lässt, besteht der Bizeps aus zwei Köpfen, dem inneren langen und dem äußeren kurzen. Der lange Kopf ist vor allem für die Höhe des Bizeps verantwortlich, der kurze für die Breite. Natürlich müssen beide Köpfe für einen prallen Oberarm gleichermaßen trainiert werden, es kann – je nach deiner persönlichen Anatomie – jedoch von Vorteil sein, den einen oder den anderen Kopf im Training besonders zu betonen, z. B. den langen Kopf, wenn du vor allem an der Ausbildung einer eindrucksvollen Bizepshöhe beim Anspannen interessiert bist.
Außerdem gilt: Die Bizepse sind eine relativ kleine Muskelgruppe. Das heißt: Du musst sie bis zur totalen Erschöpfung nicht all zu lange belasten. Ein intensives Bizeps-Work-out dauert in der Regel nicht mehr als 30 Minuten. Kombinierst du dein Bizeps-Training mit einer Trizeps-Einheit (was sinnvoll ist) bist du nach einer Stunde Quälen fertig. Der Bizeps ist schnell erschöpft – erholt sich aber auch schnell wieder. All diese Eigenschaften kannst du dir für die Planung deiner Trainingswoche zunutze machen.
1. Bizeps nach dem Pausentag trainieren
Mach deinen Bizeps zur Priorität, indem du ihn als erstes nach einem Tag Pause trainierst! Erholung ist wichtig, denn wenn du vollständig regeneriert ins Studio gehst, sind deine Energiespeicher noch randvoll und du bist mental fokussiert auf das anstehende Work-out – anders als am Ende einer zermürbenden Trainingswoche. So kannst du deine gesamte Bizeps-Einheit mit höchster Intensität absolvieren.
Körperpartien wie der Rücken beanspruchen ebenfalls deine Arme, du solltest daher mindestens 48 Stunden Pause zwischen deinem Bizeps-Work-out und dem Rückentag einplanen und beispielsweise ein Beintraining dazwischenschieben, da sich deine Muskulatur nach dem intensiven Training sonst nicht vollständig erholen kann. Und: Wenn du Bizeps und Trizeps am selben Tag trainierst, solltest du stets mit dem Bizeps beginnen, wenn er der Muskel ist, auf dem der Fokus liegen soll.
2. Trainiere den Bizeps zweimal
Genügend Erholung vorausgesetzt, darfst du deinen Bizeps auch gern zweimal pro Woche trainieren. Vor allem wer häufig trainiert, fünf bis sechsmal in der Woche, kann das problemlos schaffen. Der Bizeps ist ein vergleichsweise kleiner Muskel, der sich schneller erholt, als die Rücken- oder Beinmuskulatur. Ein Bizeps-Training alle drei, vier Tage ist also durchaus drin, solange du deine Work-outs wie in Punkt 1 beschrieben clever planst.
Beide Bizeps-Tage sollten sich voneinander unterscheiden, z. B. eines für grundlegende Masse und eines um an den Details zu arbeiten, indem du verschiedene Grifftechniken und Wiederholungszahlen ausprobierst. Lass keine Langeweile aufkommen!
3. Bizeps am Rückentag trainieren
Falls du keine Zeit hast, an fünf Tagen pro Woche ins Fitness-Studio zu gehen, aber dennoch zwei Bizeps-Einheiten wöchentlich absolvieren willst, dann kannst du eine von beiden Einheiten auch ans Ende deines Rückentrainings legen. Die Kombination macht Sinn, beide Muskelgruppen werden mit Zugbewegungen trainiert und dein Bizeps ist an den meisten Verbundübungen für den Rücken beteiligt. Im Gegensatz zur in Punkt 1 beschriebenen Bizeps-Trizeps-Kombi solltest du hier deinen Bizeps aber in jedem Fall erst am Ende trainieren, da er während des Rückentrainings schon genug belastet wird. Bizeps und Rücken am selben Tag zu trainieren kann sinnvoll sein, trotzdem gilt: Anschließend brauchen deine Arme mindestens 48 Stunden Pause!
4. Masse-Übungen mit schweren Gewichten
Es ist wichtig, dass du deine Work-outs mit schweren Übungen beginnst, um möglichst große Gewichte zu bewegen, solange du noch genügend Power hast. In der Regel sind das komplexe Verbundübungen, für den Bizeps existieren jedoch praktisch ausschließlich Isolationsübungen. Auch hier gibt es aber Unterschiede. Schwere Power-Übungen wie Langhantelcurls sollten immer am Beginn deines Trainings stehen, „leichtere“ Übungen, wie Konzentrationscurls oder Kabelcurls eher am Ende. Was das Trainingsgewicht angeht: Beginne schwer! Statt mit zehn Wiederholungen zu trainieren, genügen auch sechs – du willst schließlich Masse! Um an den Details zu arbeiten, kannst du bei den kleineren Übungen gegen Ende des Work-outs die Wiederholungszahlen wieder hochschrauben.
5. Betone den äußeren, kürzeren Bizepskopf
Optisch gesehen macht die Höhe deines Bizeps eine ganze Menge aus. Wenn du mit möglichst prallen Armen glänzen willst, solltest du deshalb vor allem den äußeren, kürzeren Bizepskopf betonen, der vornehmlich die Höhe des Muskels ausmacht. Dreh deshalb bei Hantelübungen deine Schultern etwas nach innen und greif die Hantel ein wenig enger, ein paar Zentimeter weniger als schulterbreit. Sollte deine Schwachstelle eher die Dicke deines Bizeps sein, solltest du dagegen eher den längeren, inneren Kopf betonen – und zwar mit einem etwas breiteren Griff. Zwar kannst du beide Köpfe nicht vollständig isoliert voneinander trainieren, aber du kannst zumindest den Fokus auf einen von beiden legen. Es existiert zudem eine ganze Reihe von Übungen, die speziell den langen Kopf des Bizeps beanspruchen, z. B. Hammercurls, und die du in dein Training einbauen solltest, wenn eine besonders hohe Bizepsspitze dein Ziel ist.
6. Intensitätstechniken
Um dein Muskelwachstum zu beschleunigen solltest du in ein bis zwei Sätzen jeder Übung die Grenze des Muskelversagens überschreiten. Möglich wird das mit sogenannten Intensitätstechniken. Drei, die sich für das Bizepstraining ganz besonders gut eignen, wollen wir dir an dieser Stelle vorstellen:
Erzwungene Wiederholungen
Sobald dein Muskel versagt und keine weitere Wiederholungen mehr möglich ist, greift dein Partner ein und hilft ein wenig nach. Allerdings nur so viel, dass du noch zwei oder drei weitere Wiederholungen herausquetschen kannst. Oftmals genügt dafür ein wenig Druck mit dem Zeigefinger. Ziel der Übung ist es nicht, dass dein Partner am Ende das komplette Gewicht selbst hebt! Für erzwungene Wiederholungen eignen sich Langhantelübungen am besten, da dein Partner so nur an einer Stelle eingreifen muss.
Dropsätze
Sobald du die Grenze des Muskelversagens erreicht hast, verringerst du das Trainingsgewicht um 20 bis 30 Prozent und machst sofort weiter, bis dein Muskel erneut versagt. Dropsätze funktionieren am besten mit Kabel- oder Maschinenübungen, oder mit verschiedenen Kurzhantel-Paaren, weil die Gewichtsreduktion damit am wenigsten Zeit in Anspruch nimmt.
Eineinhalb Wiederholungen
Der Name sagt es: Statt einer normalen Wiederholungen führst du eineinhalb aus. Das klappt bei Bizeps-Übungen besonders gut. Kontrahiere den Muskel einmal komplett, lass die Hantel anschließend ein paar Zentimeter absinken, bevor du den Muskel erneut anspannst und die Hantel anschließend komplett herunterlässt und mit der nächsten Wiederholung beginnst. Bau diese Technik am besten am Ende deines Work-outs ein, um nicht schon zu Anfang all dein Pulver zu verschießen.
7. Gib alles auf der Zielgeraden
Am Ende deines Trainings sind deine Arme erschöpft, schwere Übungen mit niedrigen Wiederholungszahlen kannst du hier also vergessen. Stattdessen solltest du die Wiederholungszahlen hochschrauben und deine Arme zum Abschluss noch einmal so richtig aufpumpen. Dafür eignet sich folgende Kombination aus kurzen Pausen und Dropsätzen:
Beginne mit einem Gewicht, dass du zehn bis zwölfmal bewältigen kannst. Pausiere nur 20 Sekunden und fahre anschließend mit dem nächsten Satz fort. Sobald du keine acht Wiederholungen mehr schaffst, verringere das Gewicht. Das Ganze ziehst du für fünf Minuten durch – anschließend werden sich deine Arme anfühlen, als ob sie explodieren, versprochen!
Fazit
Mit diesen sieben Trainings-Tipps werden auch deine Bizepse garantiert wachsen. Zum Abschluss aber noch ein kleiner Tipp von uns: Der Bizeps allein machte keinen gewaltigen Oberarm aus. Im Gegenteil: Den Großteil der Oberarm-Masse bildet der Trizeps. Hier erfährst du, wie du ihn trainierst.
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